Generative KI in der Industrie

Must-Have oder Show-Stopper?

Kaum eine Technologie hat uns im letzten Jahr mit so großem Hype und Heilsversprechen begleitet wie Generative KI (Künstliche Intelligenz). Und dabei auch enorm polarisiert. Während einige die technischen Neuerungen als Spielereien abtun, springen andere auf den Zug auf und wollen “alles” ab sofort mit KI lösen.

Beides sind natürlich gefährliche Extreme.

Generative KI bezieht sich auf eine Klasse von KI-Algorithmen, die in der Lage sind, neue Daten zu erstellen, die denen ähneln, auf denen sie trainiert wurden. Stellen Sie sich vor, Sie geben einem Computer Beispiele von Bildern oder Texten, und er lernt, Ähnliches zu erstellen. Diese Technologie wird oft für kreative Zwecke wie die Generierung von Kunst, Musik oder sogar menschenähnliche Texte verwendet. Generative KI kann auch in der Bildbearbeitung, der Medizin und anderen Bereichen eingesetzt werden, um Daten zu generieren, die für die Analyse und Entscheidungsfindung nützlich sind. Letztendlich zielt sie darauf ab, Computer zu befähigen, auf eine menschenähnliche Weise kreativ zu sein und neue Inhalte zu erzeugen.

ÜBERBLICK

Fortschritte nicht verschlafen!

Zum einen sollten wir eine neue Technologie nicht unterschätzen. Ja, es gibt noch einiges an Problemen und “Kinderkrankheiten”, aber die Schlussfolgerung “Mein Business muss sich nicht verändern!” mit der Begründung “Ich habe ChatGPT ausprobiert, und es kann XY nicht, dafür werden nach wie vor Menschen gebraucht!” ist eben leider zu kurz gedacht.

Die Technik wird sich auch weiterhin rasant entwickeln, und dass eine KI aktuell irgendetwas noch nicht kann, ist keine Garantie, dass sie es niemals können wird. Einen Fortschritt zu verschlafen war schon immer gefährlich für das Geschäft; dazu ließen sich zahlreiche Beispiele aufzählen.

KI nicht nach dem “Gießkannen-Prinzip” einsetzen!

Zum anderen ist es aber auch fatal, eine neue Technologie unbesehen für “einfach alles” verwenden zu wollen. Es gibt sinnvolle Einsatzgebiete, und es gibt weniger sinnvolle Einsatzgebiete. Und es gibt auch Sicherheitsrisiken, wie uns unsere Kolleg:innen der sequire technology im letzten Jahr in ihrer Forschung zum Thema “Indirect Prompt Injection” sehr deutlich vor die Augen geführt haben. Nicht nur Leaks von sensitiven Daten sind möglich, sondern auch die Übernahme kompletter Chatsysteme durch böswillige Angreifer:innen, ohne dass der User  etwas davon mitbekommt. Das ist kein „Show-Stopper“, aber sicherlich etwas, das man im Hinterkopf behalten sollte.

Wie gehen wir also damit um? Unsere Empfehlung:

Im Rahmen des diesjährigen DIGITAL COMMERCE SUMMIT automotive & industry hat Geschäftsführer Kevin Dewi hierzu auf ein Beispiel aus dem Bereich der Produktkonfiguration zurückgegriffen:
Bei der Konfiguration eines Ventilblocks beispielsweise gibt es viele redundante oder vorhersehbare Schritte, die durch einen intelligenten Assistenten abgenommen werden könnten. Derzeit  zeigen wir in einem Showcase, wie aus einer natürlichsprachlichen Anfrage für die Konstruktion eines Ventilblocks ein maschinenlesbares JSON-Dokument erzeugt wird. Das fühlt sich im aktuellen Stand schon sehr angenehm und komfortabel für den User  an. Aber wir können auch noch einen Schritt weitergehen. Was wäre beispielsweise, wenn aus dem Lastenheft des Kunden automatisch und direkt ein Konfigurationsvorschlag erzeugt werden würde? Danach wären dann gegebenenfalls nur noch kleinere Anpassungen durch eine:n menschliche:n Expert:in notwendig. Und somit enorm viel Zeit gespart und Effizienz gewonnen.
christoph-endres

CHRISTOPH ENDRES
Geschäftsführer
sequire technology

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